Häufig gestellte Fragen
Warum gemeinsam wohnen?
Unsere Gesellschaft ändert sich. Familienzusammenhänge lösen sich auf, die Zahl der Singlehaushalte nimmt zu. Nachbarschaftliche Kontakte und gemeinschaftliches Handeln nehmen mehr und mehr ab. Dabei gehen Sozialkontakte verloren wie auch die Möglichkeit, das gesellschaftliche Leben mit zu gestalten.
Gemeinsames Wohnen ist die Antwort auf viele Lebenssituationen. Starke Gemeinschaften basieren auf verlässlichen Absprachen und unterstützen junge Eltern und Alleinerziehende dabei, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Sie schützen Singles vorVereinsamung, bieten gegenseitige Unterstützung im Alltag, im Alter oder im Krankheitsfall und schaffen sozial stabile Nachbarschaften. Gemeinschaftliches Wohnen ermöglicht den gegenseitigen Austausch in nächster Nähe mit gemeinsamen Aktivitäten und Projekten.
Darüber hinaus schützt gemeinschaftliches Wohnen Ressourcen. So können Funktionsräume wie Waschküche, Hobbykeller oder Dinge des täglichen Gebrauchs gemeinsam genutzt werden. Für einen Gemeinschaftsgarten braucht es nur einen Rasenmäher. Möglicherweise reichen auch ein oder zwei Autos für das gesamte Wohnprojekt.
Wie auch immer die Gemeinschaft ihr Zusammenleben organisiert, zusammen wohnen bietet all jenen ein Zuhause, die sich für ein erfülltes und ressourcenschonendes Leben in einem lebendigen Wohnquartier engagieren.
Ist Gemeinsames Wohnen nur was für Senioren?
Nein, gemeinschaftliches Wohnen ist ideal für alle Menschen in unterschiedlichen Alters- und Lebensphasen, die in sozial verantwortlicher Nachbarschaft zusammen leben wollen. Das Miteinander gestalten, sich im Alltag gegenseitig unterstützen und sich in der Gemeinschaft aufgehoben fühlen sind wichtige Motivationsgründe. Es finden sich Gruppen mit altersgleichen oder altersgemischten Mitgliedern zusammen, unabhängig vom Familienstand und sozialem Status.
Die Erfahrung in Braunschweig zeigt, dass es häufiger Menschen um +/- 50 Jahre sind, die Kontakt zum Netzwerk aufnehmen, um sich über gemeinschaftliche Wohnformen zu informieren. Verständlich: Wenn die Kinder aus dem Hause sind und sich bisherige Familienkonstellationen verändern, wird verstärkt über alternative Formen des Zusammenlebens - auch im Alter - nachgedacht.
Was bedeutet generationsübergreifendes Wohnen?
Hier leben Menschen aus unterschiedlichen Generationen in einem gemeinsamen Wohnprojekt. Das können Familien, Paare, Alleinerziehende und Singles jeden Alters sein. Generationsübergreifende Wohnprojekte ermöglichen die Unterstützung und den Austausch zwischen den Generationen. So können berufstätige Eltern unterstützt werden, man macht gelegentlich kleine Besorgungen für andere, teilt gemeinsame Aktivitäten und arbeitet miteinander an Projekten. Generationsübergreifendes Wohnen erinnert an die herkömmliche Großfamilie, allerdings sucht man sich hier die Familienmitglieder selbst aus und bestimmt gemeinsam die Rahmenbedingungen und die Regeln des gemeinsamen Wohnens.
Ich habe keine Lust auf Kommune …
und will auch mein Geld nicht mit allen teilen.
Die Sozialromantik der 68er Jahre ist heute eher die Ausnahme. Kommune kann sein, muss aber nicht. Was und wieviel Sie beim gemeinsamen Wohnen mit anderen teilen, liegt ganz bei Ihnen und der Gruppe, für die Sie sich entscheiden. Die meisten entschließen sich für die Privatheit einer abgeschlossenen Wohnung und nutzen weitere Räume, in denen sie sich austauschen und für gemeinsame Aktionen treffen können.
Für viele kann es darüber hinaus sinnvoll sein, gemeinsame Funktionsräume wie Werkstatt oder Fitnessraum zu nutzen oder Dinge des täglichen Gebrauchs wie z.B. Auto oder Waschmaschine zu teilen.
Wie finde ich zu mir passende Leute?
Bei den monatlichen Netzwerktreffen besteht die Möglichkeit, mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Wir treffen uns jeweils am letzten Dienstag im Monat (außer in den Sommerferien und im Dezember) von 18 bis 20 Uhr im großen Besprechungsraum im MehrGenerationenHaus, Hugo-Luther-Str. 60A.
Im Anschluss an den offiziellen Teil klingt der Abend bei Essen und Trinken gemütlich aus. Ideal zum Kennenlernen!
Vermittelt das Netzwerk Wohnungen?
Nein. Das Netzwerk bietet allen ein Forum, die mit anderen gemeinsam leben wollen, und unterstützt bei der Suche nach einem Objekt.
Welche Wohnformen gibt es?
Von der klassischen WG und Cohousing-Modellen über selbstgewählte Nachbarschaften in Miet- und Eigentumsgemeinschaften bis hin zum Wohnen in gruppierten Einzelhäusern gibt es viele unterschiedliche Varianten des gemeinschaftlichen Wohnens.
Ob als Verein, Genossenschaft, Mietshäuser Syndikat oder WEG: Menschen tun sich zusammen, um
- die Vorteile einer sozialen Gemeinschaft zu genießen
- selbstorganisiert gemeinsam zu bauen/umzubauen und dann miteinander zu wohnen
- weitergehende Ziele (ökologische, kulturelle oder soziale) zu realisieren
Die meisten Wohnprojektgruppen in Braunschweig bevorzugen eine Wohnform, bei der abgeschlossene Wohnungen um Gemeinschaftsflächen ergänzt werden.
Kaufen oder Mieten?
Persönliche Gründe
„Das Eigenheim ist für viele Menschen ein Lebenstraum!“ Gilt diese Feststellung für Herkömmliches wie für Gemeinsames Wohnen? Ob das Wohneigentum die bessere und vor allem realistische Alternative ist, hängt von den Lebensumständen des Einzelnen und/oder der Gruppe ab. Auch das Mieten hat Vorteile. Was ist für mich/für die Gruppe besser? Die Antwort/en ist/sind hoch komplex…den ganzen Artikel lesen
Zuletzt aktualisiert am 10. Dezember 2020